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Wanderungen
H unterwegs auf dem Rennsteig
Der Rennsteig - Eine Wanderung von 169 Kilometer
Von
Hörschel
nach
Blankenstein
-
dieser
Weg
lag
vor
mir.
Ein
Rucksack
auf
dem
Rücken,
eine
Bahnkarte
nach
Eisenach
und
eine
Zimmerreservierung
in
der
Tasche.
So
traf
ich
an
einem
strahlenden
Sonntag
in
Thüringen
ein.
Hörschel
ist
ein
kleiner
Ort
in
der
Nähe
von
Eisenach.
Hier
beginnt
der
Rennsteig
direkt
an
der
Werra.
Die
Tradition
gebietet,
einen
Stein
aus
dem
Fluss
zu
holen
und
ihn
bis
ans
Ziel
zu
tragen.
Geplant
war
der
Start
für
den
nächsten
Morgen,
aber
das
wundervolle
Herbstwetter
Mitte
Oktober
lud
zu
einer
Planänderung
ein.
Ich
wollte
in
Ruhe
die
ersten
Kilometer
zurücklegen,
um
mich
auf
den
Weg
einzustimmen.
Die
ersten
7
Kilometer
legte
ich
also
noch
am
Sonntag
zurück
und
verließ
den
Rennsteig
in
Clausberg.
Vier
Kilometer
war
Eisenach
noch
entfernt.
Über
einen
schlecht
gekennzeichneten
Pfad,
der
teilweise
auch
von
Pferden
genutzt
wird, erreichte ich viel später
Eisenach.
Samstag:
Die
letzte
Etappe
vom
nur
17
Kilometern
liegt
vor
mir.
Traumhaftes
Wetter
versüßt
den
letzten
Tag.
Die
Strecke
hat
jetzt
keine
Steigungen
mehr.
Der
Weg
führt
aber
auch
nicht
mehr
abseits
der
Straßen
entlang.
Der
Ort
Blankenstein
ist
erreicht.
Nun
geht
es
steil
bergab
zur
Saale
bzw.
zur
Selbitz. Das Ziel ist erreicht - ein schönes Gefühl.
169
Kilometer
liegen
hinter
mir.
Der
Stein
hat
sein
Ziel
ebenfalls
erreicht.
Er
landet
der
Tradition
gemäß im Fluss.
Eine
Woche
war
ich
allein
unterwegs
und
habe
manchmal
stundenlang
niemanden
getroffen.
Ich
habe
einfach
den
Weg
zurückgelegt.
Verlaufen
konnte
ich
mich
nicht.
Wegmarkierungen
sind
überall
zu
sehen.
Es
war
Erholung
für
den
Geist.
Der
Körper
hat
zwar
einige
Blessuren
davongetragen,
aber
das
macht
nichts.
Drei
Kilogramm
sind
auf
der
Strecke
geblieben.
H. 2008
Montag:
Lust
auf
den
Rückweg
über
den
"Pferdepfad"
hatte
ich
nicht.
Immerhin
lagen
zwischen
mir
und
dem
Etappenstart
in
Clausberg
4
Kilometer
und
400
Höhenmeter.
Also
ließ
ich
mich
von
einem
Profi
nach
Clausberg
fahren.
Ich
wollte
schließlich
nur
den
Rennsteig
durchwandern.
Von
Clausberg
ging
es
also
durch
wunderschöne
Herbstlandschaften
bei
strahlenden
Sonnenschein
in
Richtung
Etappenziel.
Schnell
folgte
jedoch
die
erste
Erkenntnis:
Beim
Packen
des
Rucksacks
rechnet
man
nicht
in
Pfund
oder
Kilo,
sondern
in
100
Gramm.
Jedes
Gramm
zuviel
spürt
der
Rücken
im
Laufe
des
Tages
immer
mehr.
Hilfreich
waren
übrigens
meine
Wanderstöcke.
Sie
entlasten
die
Gelenke
und sind besonders bei den Abstiegen nützlich.
Mein
Etappenziel
sollte
an
diesem
Tag
die
Grenzwiese
sein.
Hier
befinden
sich
drei
Hotels
direkt
am
Rennsteig.
Aber
ich
musste
ja
noch
über
den
Großen
Inselsberg,
mit
916
Metern
über
NN
die
zweithöchste
Erhebung
auf
dem
Rennsteig.
Es
lagen
also
nicht
nur
rund
500
Höhenmeter
vor
mir,
sondern
vorher
ging
es
mehrmals
rauf
und
runter.
Der
Weg
war
also
richtig
beschwerlich.
Auf
dem
Großen
Inselsberg
angekommen,
reichte
die
Kraft
noch
für
einen
kurzen
Ausblick.
Danach
ging
es
die
letzten
zwei
Kilometer
steil
bergab.
Jetzt
konnte
ich
meine
müden
Füße
pflegen.
Ein
schmackhaften
Abendessen
rundete
den
Abend
ab.
Danach
wollte
ich
nur
noch
schlafen. Dafür verzichtete ich sogar auf ein weiteres Bier.
Dienstag:
Oberhof
ist
heute
mein
Ziel.
Der
Tag
beginnt
zwar
kühl
und
etwas
nebelig.
Aber
es
verspricht
wieder
ein
schöner
Tag
zu
werden.
Die
ersten
Meter
sind
schwer.
Alles
tut
noch
vom
Vortag
weh
und
der
Rucksack
drückt
auf
den
Schultern.
Mit
jedem
Meter
wird
es
leichter
und
den
Rucksack
spüre
ich
später
auch
nicht
mehr
so
stark.
Das
liegt
vielleicht
auch
daran,
dass
ich
mich
vom
ersten
Ballast
-
nämlich
250
g
Margarine
-
getrennt
habe.
Schnell
stellte
ich
fest,
dass
Flüssigkeit
und
vielleicht
ein
kleiner
Snack
sinnvoll
sind,
aber
eine
fette
Brotzeit
ist
auf
dem
Weg
nicht
erforderlich.
Mein
Weg
führt
mich
wieder
durch
Wälder,
über
schmale
Pfade
und
breite,
feste
Wege.
Gegen
Abend
zieht
sich
der
Himmel
zu
und
kündigt
schlechteres
Wetter
an.
Kurz
vor
Einbruch
der
Dunkelheit
erreiche
ich
zusammen
mit
meinen
beiden
Wegbegleitern,
die
mit
mir
auf
dem
Weg
sind,
Oberhof.
Direkt
an
der
Biathlonanlage
finden
wir
ein
schönes
Hotel.
So
müssen
wir
keinen
Umweg
gehen.
Im
schönen
Zimmer
kümmere
ich
mich
um
meine
Fußprobleme
und
auch
um
andere
Scheuerstellen.
Ich
gelange
zu
der Erkenntnis, dass ich meine Kleidung beim nächsten Mal ergänzen muss.
Mittwoch:
Heute
regnet
es
bei
Temperaturen
von
rund
3
Grad.
Ich
verzichte
trotzdem
auf
mein
Regencape.
Ein
Fehler,
wie
ich
an
meinem
Etappenziel
in
Neustadt
am
Rennsteig
feststellen
konnte.
Der
obere
Teil
meiner
Rucksacks
war
feucht
geworden.
Unterwegs
stelle
ich
fest,
dass
die
Geschwindigkeit
meiner
Begleiter
heute
nicht
meine
ist.
Es
trennen
sich
also
unsere
Wege
-
oder
besser
gesagt,
ich
gehe
unseren
Weg
heute
etwas
langsamerund
allein.
Die
Hälfte
meines
Weges
habe
ich
am
frühen
Nachmittag
hinter
mir.
An
meinem
Etappenziel
gab
es
an
diesem
Tag
ein
kleines
Problem.
Eine
der
Pensionen
hatte
gerade
Jubiläum
und
war
geschlossen,
da
man
feierte.
Offenbar
waren
zwei
weitere
Pensionswirte
eingeladen,
denn
dort
war
niemand
zu
Hause.
Im
ersten
Hotel
am
Platz
wollte
ich
die
55
Euro
für
eine
Nacht
nicht
ausgeben.
Also
nahm
ich
das
einzige
verbliebene
Zimmer
ohne
Dusche
in
einer
einfachen
Pension.
Die
Toilette
war
eine
halbe
Treppe
weiter
unten.
Aber
meine
Vermieterin
war
sehr
freundlich und am nächsten Morgen gab es ein tolles Frühstück. Was will man mehr.
Übrigens
-
Neustadt
hat
eine
kleine
Poststation.
Hier
konnte
ich
also
noch
einmal
4
Kilogramm überflüssigen Krempel nach Hause schicken.
Donnerstag:
Neuhaus
am
Rennweg
soll
heute
mein
Ziel
sein.
Der
Tag
ist
wieder
kalt
und
sonnig.
Zwischendurch
wartet
ein
schweres
Stück
Weg
auf
mich.
Auf
einer
Geröllpiste
geht
es
zunächst
mit
einem
Gefälle
von
15
Prozent
bergab
und
später
auch
wieder
hinauf.
Danach
folgen
"nur"
noch
ein
paar
Kilometer
breiter
Waldweg.
In
Neuhaus
ist
mein
Kompass-Wanderführer
sehr
hilfreich.
Ich
brauche
nur
eine
der
Telefonnummern
für
eine
Unterkunft
zu
wählen
und
schon
habe
ich
ein
Zimmer.
Im
Buch
sind
die
Unterkünfte
in
Preiskategorien
eingeteilt.
So
weiß
ich
vorher
zumindest
den
ungefähren
Preis. Das Hotelzimmer ist - wie auch die vorherigen - ganz ok.
Freitag:
Eigentlich
sollte
der
Weg
in
5
Etappen
zu
schaffen
sein
-
Ist
er
aber
nicht!
Jedenfalls
nicht
für
ungeübte
oder
langsame
Wanderer.
Zwei
Dinge
sind
zu
bedenken:
Die
Wege
erlaubten
mir
rund
3
-
4
Kilometer
pro
Stunde
und
nicht
5,
wie
sie
auf
normalen
Wegen
möglich
sind.
Außerdem
gibt
es
am
Rennsteig
nicht
überall
Übernachtungsmöglichkeiten
direkt
am
Weg.
Das
muss
bei
der
Planung
berücksichtigt
werden.
Die
letzte
Etappe
hätte
eine
Länge
von
42
Kilometern
gehabt.
Selbst
wenn
ich
bei
Tagesanbruch
losgegangen
wäre,
hätte
ich
das
Ziel
erst
nach
Einbruch
der
Dunkelheit
erreicht.
Das
hätte
ich
sicher
nicht
als
würdigen
Abschluss
empfunden.
Mein
heutiges
Etappenziel
ist
Grumbach.
Ich
bin
dort
im
Gasthaus
"Zum
Frankenwald"
mit
meiner
Liebsten
verabredet.
Ich
werde
in
der
urigen
Dorfkneipe
freundlich
aufgenommen.
Zusammen
genießen
wir
einen
geselligen
Abend
mit
den
Einheimischen
am
Stammtisch.